1909 - 2009
>> Einst mit eigenem Viererbob <<
Vereinsjubiläum: Wintersportler feiern 100-jähriges Bestehen - Heute auch Ballsport und Tennis - Zahlreiche Ehrungen
Aschaffenburg Rechtsanwalt Robert Arnold hat den Anstoß gegeben: Als begeisterter Ski- und Eisläufer hob er mit Gleichgesinnten vor 100 Jahren den Wintersportverein Aschaffenburg aus der Taufe. Von 1911 bis 1925 stand er an der Spitze des Vereins, der am Wochenende seinen runden Geburtstag gefeiert hat. Zum Jubiläum wurden zahlreiche Mitglieder für besondere Verdienste und Leistungen ausgezeichnet.
100 Jahre Wintersportverein: Vereinsvorsitzender Klaus Bergmann (rechts) hat zum Jubiläum zahlreiche Vereinsmitglieder für ihre Verdienste ausgezeichnet. Fotos: Ralf Hettler
»Am 25. Oktober 1909 wurde der WSV gegründet; ein paar Wintersportfans hatten sich zusammengefunden«, erinnerte Vorsitzender Klaus Bergmann in seinem Rückblick an den Gründungstag des Vereins.
Rodelbahn in Heigenbrücken
Noch vor dem Ersten Weltkrieg - der Verein hatte damals 66 Mitglieder - habe sich der Verein einen Viererbob gekauft, mit dem er bei nationalen und internationalen Wettkämpfen gestartet sei, erinnert Bergmann. Es wurde zudem eine Rodelbahn in Heigenbrücken erworben und von den Mitgliedern ausgebaut. Der WSV startete bei Rodelrennen im Taunus und konnte dort seinen ersten Titel gewinnen,
Im Jahre 1925 schlossen sich die beiden Wintersportvereine zusammen, die damals in Aschaffenburg bestanden. Ein Jahr später wurde eine vereinseigene Eisbahn auf der Großmutterwiese eröffnet, die auch der Allgemeinheit zur Verfügung stand. In den folgenden Jahren wurde eine Eislauf- und die Paddelabteilung gegründet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Verein 1948 wieder in Schwung. 1949 gründete Hans Kirchner eine Faustballmannschaft und legte damit den Grundstein zur Faustballabteilung. Es folgten die Sparten Badminton, Basketball, Ski, Eisstockschießen und weitere Sportarten. Unter der Regie der Skiabteilung wurde 1969 der Skilift in Jakobsthal gebaut.
Tennispark am Schönbusch
Richtungsweisende Entscheidungen habe man 1979 getroffen, so Vorsitzender Bergmann. Der damalige Vorsitzende Heinz Höflich unterzeichnete den Pachtvertrag für ein Gelände von 14 000 Quadratmeter am Schönbusch; zwei Jahre später wurde dort eine Tennisanlage mit vier Plätzen gebaut. 1989 wurde dort mit dem Bau eines Vereinsheims begonnen, das im Juli 1992 eingeweiht wurde. Die Verschmelzung des Tennisparks Aschaffenburg mit dem Wintersportverein wurde 2003 beschlossen.
Der Sport hat nach Aussage von Klaus Bergmann im WSV einen hohen Stellenwert und werde in den Abteilungen »mit großem Einsatz« betrieben. Man könne auf zahlreiche Erfolge und Siege bei nationalen und internationalen Wettbewerben zurückblicken. Leider seien heute nicht mehr alle einst gegründeten Abteilungen existent, bedauert der Vorsitzende.
Skisport das Herz des Vereins
Als älteste Abteilung sei die Eislaufabteilung - gleichzeitig »ein Juwel des Vereins«. Die sportlichen Erfolge hätten hier mittlerweile beachtliche Dimensionen erreicht. Dies belegt der herausragende Erfolg von Katharina Hellwert mit einem dritten Platz bei den deutschen Jugendmeisterschaften 2008 in Dresden.
Die Skiabteilung des Wintersportvereins ist aber weiterhin das Herzstück des Vereins. Bei Skimeisterschaften am Kreuzberg/Rhön hätten schon 1934 Aschaffenburger Skiläufer gesiegt.
Neuer Ehrenvorsitzender: Der frühere Vorsitzende Heinz Höflich (rechts) nahm die Urkunde aus der Hand des heutigen Vereinschefs Klaus Bergmann entgegen.
Heinz Höflich Ehrenvorsitzender
Zum Vereinsjubiläum gab es zahlreiche Ehrungen für verdiente Mitglieder. So wurde Heinz Höflich zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Mit Ehrennadeln in Gold wurden Heinz Höflich, Hans-Georg Nees, Herbert Kuchenbrod, Eckhart Maidhof, Ernst Richter, Georg Krellmann, Edith Dirnberger Oligmüller und Gerd Eschmann ausgezeichnet. In Silber wurden Klaus Bergmann, Heiner Sockol, Karl-Heinz Ziegler, Herbert Rossmann und Peter Siemes ausgezeichnet. Tanja Eschmann, Klaus Reitzmann, Burkhard Kunkel, Svetlana Knorr, Martin Neitzer, Hanneliese Straub, Hans Hengst, Peter Salg, Christian Kunkel und Steffen Kunkel erhielten die WSV-Ehrennadel in Bronze. Ralf Hettler
(Quelle Main-Echo)
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